AMH-WERT

AMH steht für Anti-Müller-Hormon

AMH steht für Anti-Müller-Hormon und wird als Marker der Eizellreserve verwendet. Er wird in den sog. Primär-/Sekundär- und kleinen Tertiärfolllikeln gebildet. Das sind die Eibläschen, die in den Zyklen der kommenden 6-9 Monate heranreifen. Zur Erinnerung: in jedem Zyklus reifen mehrere Eibläschen heran; in der Regel macht zum Tag der Eisprungs nur eine Eizelle das Rennen.
Anhand dessen wird dann indirekt auf die noch vorhandene Reserve an Eizellen geschlussfolgert.
Diese ist von unserer Geburt an festgelegt und nicht veränderlich. Sie nimmt altersabhängig irreversibel ab und ist individuell verschieden. Ein unauffälliger Wert der Eizellreserve ist bei >2,0 ng/ml anzunehmen, > 35 Jahre >1,5 ng/ml.

Was ist der Amh-Wert?

Es ist zu bedenken, dass:

  1. ein unauffälliger AMH-Wert keine Garantie zum schwanger werden liefert
  2. nicht eindeutig geklärt ist, was ein niedriger Wert bei sonst unauffälligem Zyklus und Hormonwerten bedeutet 
  3. ein extrem hoher AMH-Wert mit einem PCOS einhergeht und somit nicht einer erhöhten Fertilität entspricht
  4. der AMH-Wert auch nicht geeignet ist, um festzulegen, ob keine Kontrazeption mehr benötigt wird. Der Wert ist etwa 3-5 Jahre vor der Menopause nicht mehr nachweisbar. In dieser Zeit kann man theoretisch noch schwanger werden

Grundsätzlich empfehle ich keine isolierte AMH-Untersuchung, sondern befürworte eine ausführliche individuelle Beratung zum Ergebnis solcher Laboruntersuchungen in Zusammenschau mit der individuellen Vorgeschichte der Patientin und ggf. anderen Untersuchungsergebnissen (wie z.B. Ultraschall).
In der Reproduktionsmedizin verwenden wir den AMH-Wert zur Abschätzung der ovariellen Reserve. Außerdem spielt der Wert eine Rolle zur Abschätzung der korrekten Stimulationsdosis vor einer Kinderwunschbehandlung.

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